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Alles was Sie über die Arbeit einer Hebamme wissen müssen: Aufgaben, Qualifikationen und mehr

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  • von Jasmin
  • Veröffentlicht am 17. Januar 2023
  • Aktualisiert am 17. Januar 2023

Hebammen sind während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett unentbehrliche Unterstützerinnen für werdende Eltern. Sie übernehmen sowohl medizinische als auch psychologische Aufgaben und sorgen dafür, dass die Geburt für die Mutter und das Baby so sicher und angenehm wie möglich verläuft. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Arbeit einer Hebamme, ihre Aufgaben, Qualifikationen und mehr.

Ausbildung und Qualifikationen einer Hebamme

Die theoretische Ausbildung zur Hebamme in Deutschland umfasst sowohl medizinische als auch pädagogische und sozialwissenschaftliche Inhalte. Schwerpunkte sind:

  • Anatomie und Physiologie: Die angehenden Hebammen erlernen die Kenntnisse über den menschlichen Körper, insbesondere den weiblichen Körper und dessen Veränderungen in der Schwangerschaft.
  • Gynäkologie und Geburtshilfe: Hier werden die Kenntnisse über die verschiedenen Aspekte der Geburtshilfe vermittelt, einschließlich der verschiedenen Geburtsmethoden, der Wochenbettbetreuung und der Risiken und Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt.
  • Pädiatrie und Kindergesundheit: Die angehenden Hebammen erlernen die Kenntnisse über die Gesundheit und Pflege von Neugeborenen und Säuglingen.
  • Sozial- und Gesundheitswissenschaften: Sie erlernen auch Kenntnisse über sozialwissenschaftliche Themen wie Beratung und Betreuung von Schwangeren, Familienplanung und Sexualerziehung.
  • Rechtliche Aspekte: Die angehenden Hebammen erlernen auch über die rechtlichen Aspekte der Arbeit einer Hebamme und deren Verantwortungen.

Nach Abschluss der Ausbildung müssen die angehenden Hebammen eine staatliche Prüfung ablegen und eine Approbation erhalten, um als Hebamme arbeiten zu können.

Aufgaben und Verantwortungen einer Hebamme

Eine Hebamme hat während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett viele Aufgaben und Verantwortungen. Einige davon sind:

Betreuung der Schwangeren

Hebammen sind während der Schwangerschaft für Schwangere eine wichtige Ansprechpartnerin. Sie beantworten Fragen und geben Tipps zur Lebensweise, Ernährung und verschiedenen Geburtsorten (zu Hause, Klinik, Geburtshaus) sowie zum Ablauf der Geburt und Themen wie Partnerschaft und Sexualität.

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die medizinische Betreuung der werdenden Mutter und des ungeborenen Kindes, darunter die Überwachung des Gewichts, Blutdrucks, Blut- und Urinwerten, Lage, Wachstum und Größe des Kindes sowie Herztöne. Im Falle von Unregelmäßigkeiten oder Risiken, empfehlen sie einen Gynäkologen oder spezialisierten Facharzt aufzusuchen.

Die Hebamme kann Vorsorgeuntersuchungen durchführen, ausgenommen Ultraschalluntersuchungen, die nur von einem qualifizierten Arzt durchgeführt werden dürfen. Schwangere können die Vorsorgetermine zwischen Frauenarzt und Hebamme aufteilen und die Hebamme besucht die Schwangere auch zu Hause, insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel.

Geburtsvorbereitung

Heutzutage haben viele Hebammen ihr Aufgabengebiet erweitert und bieten neben der traditionellen Vorsorge, Geburtsbegleitung und Wochenbettbetreuung zusätzliche Dienstleistungen an. Einige dieser zusätzlichen Angebote umfassen Kurse zur Geburtsvorbereitung, die darauf abzielen, werdende Eltern auf die Geburt vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit geben, verschiedene Geburtsmethoden und -positionen kennenzulernen.

Einige Hebammen bieten auch Schwangeren-Yoga-Kurse an, die helfen können, die körperliche und mentale Gesundheit während der Schwangerschaft zu verbessern. Andere Hebammen bieten Akupunktur an, um Schmerzen während der Geburt zu lindern und das Wohlbefinden der Mutter und des Babys zu verbessern.

Einige Hebammen organisieren auch Gesprächsrunden, in denen werdende Mütter sich treffen, miteinander austauschen und Fragen stellen können, wobei die Hebamme anwesend ist, um zu beraten und zu unterstützen. Diese zusätzlichen Angebote helfen dabei, die Erfahrung der Schwangerschaft und Geburt für werdende Eltern angenehmer und stressfreier zu gestalten.

Geburtshilfe

Die Anwesenheit einer Hebamme bei jeder Entbindung in Deutschland ist ein deutliches Indiz für ihre hohe Qualifikation und die Wichtigkeit ihrer Arbeit. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass auch ein Arzt anwesend sein muss.

Die wichtigsten Aufgaben einer Hebamme während der Entbindung sind die Betreuung der werdenden Mutter und die Überwachung des Geburtsverlaufs. Sie empfängt die Gebärende im Kreißsaal und überwacht die Wehentätigkeit und Herztöne des Kindes. Sie unterstützt die Gebärende bei der Entspannung und Atmung zwischen den Wehen. Die Hebamme protokolliert den Geburtsverlauf, schützt den Damm mit geeigneten Handgriffen und führt falls nötig einen vorsorglichen Dammschnitt durch. Sie untersucht das Baby, trennt die Nabelschnur und betreut die Nachgeburt und hilft beim Stillen.

Wenn die Schwangerschaft normal verläuft und keine allgemeinen Erkrankungen vorliegen, kann die Frau selbst entscheiden, ob sie ihr Baby in einer Klinik, zu Hause oder in einem Geburtshaus zur Welt bringen möchte. Die Hebamme wird sie in jedem Fall begleiten und unterstützen. Sollte es jedoch während der Geburt zu unerwarteten Komplikationen kommen, die die Gesundheit von Mutter oder Kind gefährden könnten, ist eine sofortige Aufnahme in ein Krankenhaus jederzeit möglich und die Hebamme wird dafür sorgen, dass die Mutter und das Baby in die richtige medizinische Behandlung kommen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Gegenwart einer Hebamme während der Entbindung nicht nur die Sicherheit der Mutter und des Kindes verbessert, sondern auch eine wichtige emotionalen Unterstützung bietet und dazu beiträgt, dass die Geburt für die werdende Mutter eine positive Erfahrung wird.

Wochenbett und Stillzeit

Nach der Entbindung überwacht die Hebamme eng den Gesundheitszustand der neuen Mutter und handelt schnell, falls es zu Komplikationen kommt, wie z.B. starken Blutungen oder Veränderungen der Vitalwerte wie Blutdruck oder Herzfrequenz. In den Wochen nach der Geburt überwacht sie die Rückbildung des Gebärmutter, Heilung von Verletzungen des Damms und die Entwicklung des Wochenflusses.

In den ersten Tagen hilft die Hebamme bei der Pflege des Neugeborenen, insbesondere beim Stillen und Anlegen des Babys. Sie achtet dabei besonders auf die Entwicklung des Nabels und das Gewicht des Babys. Sie kann auch die frischgebackene Mutter in geeigneten Übungen zur Beckenbodengymnastik unterstützen und besucht die Mutter zu Hause. Diese Unterstützung nach der Geburt hilft dabei, dass die frischgebackene Mutter und das Baby gesund und glücklich bleiben.

Was die Krankenkasse für die Betreuung während und nach der Schwangerschaft bezahlt

n der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen eine Reihe von Leistungen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft und Geburt, dazu gehören:

  • Die Durchführung der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich der drei Ultraschalluntersuchungen
  • Ein Kurs zur Geburtsvorbereitung
  • Die Kosten für die Geburt selbst
  • Nachsorge: In den ersten zehn Tagen nach der Entbindung übernimmt die Krankenkasse tägliche Besuche der Hebamme bei der jungen Mutter zu Hause. Danach werden weitere Besuche bis zur achten Woche nach der Entbindung übernommen. Sollten Probleme beim Stillen auftreten, übernehmen viele Krankenkassen sogar die Kosten für Hebammen-Termine bis zum Ende der Stillzeit.
  • Rückbildungsgymnastik, der Kurs muss spätestens bis zum neunten Monat nach der Entbindung abgeschlossen sein.

Gut zu Wissen

Einige Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für ein ausführliches Vorgespräch mit der Hebamme. Es lohnt sich, bei der eigenen Krankenkasse nach eventuellen Zusatzleistungen zu fragen. Dies gilt sowohl für gesetzliche als auch für private Krankenkassen. Einige Kassen übernehmen beispielsweise einen Teil der Kosten für den Aufenthalt im Geburtshaus oder für die Rufbereitschaft der Hebamme ab vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.

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