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Geburtsplan – Eine Checkliste für die Geburt

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  • von Jasmin
  • Veröffentlicht am 14. Januar 2023
  • Aktualisiert am 14. Januar 2023

Mit einem Geburtsplan kannst du deine Vorstellungen und Wünsche für die bevorstehende Entbindung deines Babys festhalten. Du kannst darin konkrete Informationen über den Geburtsablauf, die Baby-Erstversorgung, die Nachbehandlung und mögliche medizinische Eventualitäten notieren. Es ist wichtig, deine Wünsche und Bedürfnisse klar zu kommunizieren und auch mit deinem Geburtshelfer darüber zu sprechen. So kannst du dich bestmöglich auf die Geburt vorbereiten.

Geburtsplan: Was ist das und wofür braucht man ihn?

Ein Geburtsplan ist eine nützliche Möglichkeit für werdende Eltern, sich frühzeitig mit der Geburt ihres Kindes auseinanderzusetzen. Er ermöglicht es, konkrete Wünsche, Bedürfnisse und Ansprüche im Zusammenhang mit der Geburt festzuhalten und diese Informationen an das medizinische Personal weiterzugeben. Der Geburtsplan gibt Hebamme und Ärzten einen Überblick darüber, wie die werdende Mutter während der Geburt behandelt werden möchte und welche Maßnahmen sie wünscht oder nicht wünscht. Er gibt der Schwangeren auch ein Gefühl von Kontrolle und trägt dazu bei, die Geburt entspannter zu erleben. Der Geburtsplan sollte schriftlich formuliert werden und vor der Entbindung dem Klinikpersonal ausgehändigt werden, damit er besprochen werden kann. Manche Kliniken stellen auch eine Geburtsplan-Vorlage zur Verfügung.

Was sollte ein Geburtsplan enthalten?

Jeder Geburtsplan ist so einzigartig wie die Geburt selbst, daher gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ bei der Vorbereitung und Entscheidungen. Es ist wichtig, alles aufzuschreiben, was du dir wünschst und auch klar zu formulieren, was du auf keinen Fall möchtest. Es ist sinnvoll, systematisch vorzugehen, besonders wenn du keine Geburtsplan-Vorlage verwendest, so dass Ärzte und Geburtshelfer deine Wünsche leicht berücksichtigen können. Ein Geburtsplan enthält immer konkrete Informationen über den Ablauf der Geburt, wie zum Beispiel wie du begleitet werden möchtest während der Wehen, welche Wünsche du zum Geburtsablauf hast, wie auf mögliche Eventualitäten reagiert werden soll und wie der Ablauf nach der Geburt deines Babys sein soll. Es ist wichtig, kurze und klare Sätze zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Erstellung eines Geburtsplans: Eine Checkliste für eine erfolgreiche Geburt

Bevor Du mit der Erstellung Deines Geburtsplans beginnst, ist es wichtig, dass Du mit Deiner behandelnden Frauenärztin oder Deinem Arzt über die verschiedenen Möglichkeiten sprichst, die Dir zur Verfügung stehen. Dabei solltest Du herausfinden, welche Geburtsoptionen die Klinik oder das Geburtshaus anbietet und welche Leistungen von der Krankenkasse übernommen werden.

Es ist wichtig, dass Du keine Angst hast, Fragen zu stellen. Sowohl die Ärzte als auch das Geburtshilfe- und Klinikteam möchten Dir ein bestmögliches und unvergessliches Geburtserlebnis ermöglichen.

Konzentriere Dich bei Deinem Geburtsplan auf kurze und leicht verständliche Punkte. Eine bis maximal zwei Seiten reichen vollkommen aus.

Allgemeine Angaben im Geburtsplan

Hier sind einige wichtige Themen und Punkte, die Du bei der Erstellung Deines Geburtsplans berücksichtigen solltest:

  • Name und Vorname
  • errechneter Geburtstermin
  • Kontaktdaten Deiner behandelnden Ärztin bzw. Deines Arztes, ggf. auch der Hebamme
  • Ort, an dem Du entbinden möchtest, beispielsweise in einem Geburtshaus oder in einem Krankenhaus.
  • Adresse des Klinikums bzw. des Geburtshauses (inkl. Kontaktdaten)
  • Name und Kontaktdaten Deiner Begleitperson (Geburtspartner): Hier kannst Du auch festlegen, ob sie/er vom Arzt konsultiert werden soll, falls Du dazu nicht mehr in der Lage sein solltest.
  • Möglicherweise vorhandene gesundheitliche Beschwerden, über die das Klinikpersonal unbedingt Bescheid wissen sollte.

Angaben für die Zeit der Wehen

  • Wer soll als Begleitperson dabei sein während der Entbindung (z.B. der Vater des Babys, eine Freundin/ein Freund oder die eigene Mutter)?
  • Welche Geburtsposition bevorzugst du (z.B. liegend, gehend, sitzend)?
  • Bist du bereit für eine medizinische Einleitung der Geburt, falls erforderlich?
  • Was sind deine Wünsche bezüglich Schmerzlinderung während der Geburt (z.B. PDA, andere Medikamente oder gar keine)?

Informationen zu individuellen Bedürfnissen

  • Welche Wohlfühltechniken bevorzugst Du während der Geburt (z.B. Entspannungsübungen, Atemtechniken)?
  • Möchtest Du die Möglichkeit haben, dich während der Geburt zu bewegen oder Musik zu hören?
  • Wünschst Du dir eine gedämpfte Beleuchtung?
  • Interessierst Du dich für eine Wassergeburt?
  • Welche Gebärpositionen bevorzugst Du (z.B. Geburtshocker, Stuhl, Geburtsball)?
  • Welche Art von Flüssigkeitszufuhr bevorzugst Du (z.B. Eiswürfel, Wasser, Infusion) um Dehydration zu vermeiden?
  • Wenn Du in einer Klinik entbinden möchtest: möchtest Du Deine eigene Kleidung tragen oder bevorzugst Du Krankenhausbekleidung?

Angaben zur Geburt Deines Babys

  • Möchtest Du, dass Dein Partner bei der Entbindung dabei ist?
  • Wünschst du einen präventiven Dammschnitt, um einem möglichen Dammriss vorzubeugen?
  • Welche Art von Narkose bevorzugst du im Falle eines Kaiserschnitts (falls dies eine Option ist)?

Nach der Geburt

  • Willst du, dass Dein Baby nach der Geburt sofort auf Deine Brust gelegt wird oder möchtest Du, dass Deine Begleitperson Dein Baby zuerst hält?
  • Wünschst Du, dass Du über jegliche medizinische Untersuchungen oder Behandlungen Deines Kindes informiert wirst?
  • Soll Dein Baby die ganze Zeit bei Dir bleiben oder bist Du auch mit einem zeitweisen Aufenthalt auf der Säuglingsstation einverstanden?
  • Interessierst Du Dich für das Stillen und möchtest Du dabei von einer Stillberaterin oder einem Stillberater unterstützt werden?

Für den Fall einer Kaiserschnittgeburt

  • Möchtest Du einen geplanten Kaiserschnitt oder lieber auf natürliche Wehen warten?
  • Wer soll dich während der Operation begleiten?
  • Welche Art von Narkose bevorzugst Du?
  • Willst Du das Erscheinen Deines Babys beobachten und bewusst erleben?
  • Wer soll die Nabelschnur Deines Babys durchtrennen?
  • Möchtest Du, dass Deine Begleitung Dein Baby zur ersten medizinischen Untersuchung begleitet?

Fazit

Als zweifache Mama und erfahrene Geburtsvorbereiterin möchte ich betonen, wie wichtig es ist, sich im Vorfeld Gedanken über den Geburtsablauf zu machen und diese in einem Geburtsplan festzuhalten. Ein Geburtsplan gibt Dir die Möglichkeit, Deine Wünsche und Erwartungen klar zu formulieren und dem medizinischen Personal mitzuteilen. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ in Bezug auf Deine Geburtsvorstellungen, sondern nur Deine persönlichen Präferenzen.

Es ist wichtig, dass Du Dich bei der Erstellung Deines Geburtsplans gut informierst und mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme über die verschiedenen Möglichkeiten sprichst. Auf diese Weise kannst Du sicher sein, dass Deine Wünsche bestmöglich berücksichtigt werden und Du Dich während der Geburt entspannen und Dein Baby willkommen heißen kannst.

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